Demenz

Psychotherapie bei Demenz für Betroffene und Angehörige
Eine Demenzerkrankung löst bei den Erkrankten und deren Familien Trauerreaktionen, auch Gefühle wie Scham, Ungewissheit und Angst im Hinblick auf zukünftige Entwicklungen und Lebensveränderungen, aus. Durch eine frühzeitig begonnene psychotherapeutische Behandlung können sich die Betroffenen, idealerweise gemeinsam mit ihren nahen und vertrauten An- und Zugehörigen, mit der neuen Lebenssituation auseinandersetzen.

Titelbild zum Buch "Demenz", 2. Auflage (2019) von Sabine Wöger
Dem Gefühl der schicksalhaften Erkrankung hilflos und ohnmächtig ausgeliefert zu sein, kann durch eine empathische Begleitung und durch eine ressourcenorientierte Herangehensweise Einhalt geboten werden. Oftmals werden unmittelbar nach Diagnosestellung gegenüber den Erkrankten Versprechen erteilt, welche jedoch in einer späteren Phase der Erkrankung eine Überforderung für die betreuenden Angehörigen bedeutend können, was wiederum die Entwicklung belastender Schuldgefühle auf beiden Seiten auslösen kann. Dies ist häufig dann der Fall, wenn der Gedanke an die Einbindung einer fachkompetenten Pflegeperson bzw. die Übersiedelung in eine Pflegeeinrichtung sich aufdrängt. Doch wie soll beispielsweise ein 75-jähriger Mann, selbst bereits unterstützungsbedürftig, die Betreuung seiner Frau über 24 Stunden hinweg gewährleisten können?
Im Rahmen von Psychotherapie können die gut und ernst gemeinten Absichten gewürdigt und auf Realisierbarkeit hin bewertet werden. Es gilt zeitgerecht und wahrhaftig nicht nur über Möglichkeiten der gegenseitigen Unterstützung zu sprechen, sondern auch über Grenzen und den Umgang damit. Ein reflektiertes Unterlassen dort, wo eine akute Belastungssituation oder eine chronische Überforderung dem Ausdruck gegenseitiger Liebe entgegenstehen würde, etwa durch Ungeduld oder Aggression, würde nachhaltig zu starken Trauer- und Schuldgefühlen führen. Weiters können Haltungen und Übungen zur Aufrechterhaltung bzw. zur Stärkung des Selbstwertgefühls erarbeitet werden. Nicht zuletzt kommen die letzten Fragen zur Sprache, die persönlichen Erfahrungen und Einstellungen im Hinblick auf das Abschiednehmen, auf den menschlichen Tod und auf das, woran wir glauben und hoffen dürfen, was den Menschen im Eigentlichen hält und übersteigt.
Im Rahmen einer psychotherapeutischen Behandlung biete ich sowohl den Erkrankten als auch deren Familien, folgende Unterstützungen:
Psychotherapie bei:
- allen Formen von Demenz laut ICD10 / F00-F03
- begleitender depressiver oder ängstlicher Symptomatik
- seelisch-körperlicher Erschöpfung
- subjektivem Leiden und dem Gefühl von Sinnverlust
Terminvereinbarung unter
Tel. +43 699 81297144
Information und Beratung über:
- das Krankheitsbild Demenz: Ursachenforschung, Pathophysiologie, Demenzformen und Schweregrade, Krankheitsverlauf und -symptome
- den Stand der Demenzforschung
- Möglichkeiten zur Aufrechterhaltung einer weitgehenden und möglichst langen selbständigen Alltagsgestaltung
- Strukturierungs-, Erinnerungs- und Alltagshilfen
- Methoden, welche die Erinnerungs- und Merkfähigkeit fördern
- Die Bedeutung einer validierenden Kommunikation bei Demenz und wissenswerte Aspekte
- ambulante, teilstationäre und stationäre Betreuungs- und Pflegeangebote
- präventive, psychohygienische Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der seelisch-geistigen Balance, insbesondere für betreuende Angehörige
- diverse informative literarische und filmische Quellen
- Bedeutung und Möglichkeiten zur Regelung wichtiger Angelegenheiten im Krankheitsfall, wie Betreuung und Pflege, Verfassung von Willenserklärungen, usw.
Wertvolle Links zum Thema Demenz
Alzheimer's Association International Conference (2018):
A Global Forum to Advance Dementia Science.
Alzheimer austria Unterstützung für Angehörige und Betroffene: Selbsthilfegruppe mit vielen weiterführenden Informationen
BM für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz: Kostenloses Besellservice von Broschüren, z.B. "Frauen und Männer mit Demenz"
Bundeskanzleramt Rechtsinformationssystem RIS: Anspruchsvoraussetzungen für den Bezug von Pflegegeld.
BM für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Deutschland: Angehörige und Interessierte erhalten einen Überblick über die wichtigsten Informationen. Diese Plattform informiert beispielsweise über wissenswerte rechtliche Aspekte wie auch über den Stand der wissenschaftlichen Forschung zum Themenfeld Demenz, gibt Empfehlungen zur Alltagsgestaltung, Lebens- und Ernährungsweise. Unter der Rubrik „Wegweiser Demenz“ ist ein E-Learningkurs für Personen, die einen an Demenz erkrankten Menschen betreuen und am Anfang der Pflege stehen, abrufbar.
HELP.gv.at: Dies ist eine behördenübergreifende Plattform im Internet, welche über Amtswege in Österreich informiert und teilweise deren elektronische Erledigung zulässt.
Klinikum der Universität München/DIAN München (Dominantly Inherited Alzheimer Network) (2018): Forschung über die familiäre/erbliche Form von Alzheimer.
Kompetenznetz Demenzen e.V. / c/o Zentralinstitut für Seelische Gesundheit / J 5, 68159 Mannheim: Ein Forschungsverbund gegründet von mehrheitlich psychiatrischen Universitätsklinken.
Munich Memory Alliance / Verbund universitärer Gedächtnisambulanzen in München München: Informationsblatt - die Bedeutung klinischer Studien für Patienten und Angehörige.
Österreichische Alzheimergesellschaft (2018):
Pflege.de: Mini-Mental-Status-Test bei Demenz / Alzheimer (MMST)
Praxis für Validation - Daniela Brandstötter
SCIENCE orf.at (2015): Zusammenhang zwischen Diabetes und Alzheimer.